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Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung":

Noch dick eingemummelt nehmen Unerschrockene erste 50-Kilometer-Tour unter die Räder

Eine echte Fahrt in den Frühling, zu der Ullrich Skaruppe vom ADFC eingeladen hatte, war es nicht geworden. Dafür war das Wetter zu mies. Spaß hatten die Unentwegten, die sich am Sonntag, 9 Uhr auf dem Georgenplatz gen Wilkau begaben, trotz alledem.
Mit frisch für den Frühling gestylten Drahteseln machten sie sich auf die 50-Kilometer-Tour über Wilkau-Haßlau, Wiesenburg, Hartenstein und zurück nach Zwickau. Bis nach Cainsdorf ging es entlang des Muldenweges. Am Rathaus Wilkau-Haßlau stießen noch sechs Sportfreunde dazu.

Zu jenen, die das Radfahren als beliebten Freizeitsport entdeckt haben, gehört das Ehepaar Karla (55 Jahre) und Uwe Heinze (57) aus Auerbach. Seit drei Jahren unternehmen sie Radtouren, erst allein und nun in Gemeinschaft. "Das macht mehr Spaß", sagen sie. Bereits vor einer Woche waren sie bei der Tour vom Radpoint unter Leitung von Frank Gronwald dabei. Nun möchte das Ehepaar Heinze fast jede der 16 Touren des ADFC in diesem Jahr mitmachen und auch an der Radl-Tour der "Freien Presse" teilnehmen. Nur den Radlersonntag in Mülsen meiden sie, da dort da Gewühl zu groß ist. Mit dem Radfahren haben sie eine Sportart gefunden, den sie beide treiben können. Wegen einer Knieverletzung konnte Uwe Heinze seine Frau nämlich nicht mehr beim Joggen begleiten. Unter den Teilnehmern war auch Michael Kraft, der Chef der Radsportgruppe des Heimatvereins Mülsen, der ein ebenso volles Programm aufzubieten hat. Die Sonntagsausflügler wollten zunächst im Gasthof "Promnitzer" einkehren. Weil sie dort keinen Platz bekamen, radelten sie weiter zum "Sächsischen Hof" in Wildenfels.

Nach fünfeinhalb Stunden war Zwickau wieder erreicht. Ullrich Skaruppe gab die weiteren Termine bekannt. Nächster Treff zu einer 35-Kilometer-Tour ist am Mittwoch, dem 7. April am Georgenplatz.

(Heinz Künzel)

Foto: Heinz Künzel (Freie Presse)

Wenn der Frühling nicht zu uns kommt, dann wir zu ihm, sagten sich die Unerschrockenen, die am Sonntagmorgen zur ersten ADFC-Radeltour antraten.

Die "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" schrieb dazu am Samstag, dem 17.3.04:

ADFC-Umfrage: Autostadt bei Fahrradfreundlichkeit auf vorletztem Rang

Zwickau ist die zweit-fahrradunfreundlichste Großstadt bundesweit. Das besagt eine Umfrage, die der Allgemeine deutsche Fahrrad-Club (ADFC) jetzt veröffentlicht hat. Darin haben bundesweit 8300 Radfahrer jeweils ihre Stadt unter diesem Aspekt bewertet.

Mit einer Durchschnittsnote von 4,97 nach dem klassischen Schulnotensystem (mit „6“ für „ungenügend“) ist Zwickau Schlusslicht unter den Kommunen unter 200.000 Einwohnern. Nur bei den größeren Städten schneidet Wuppertal (4,99) marginal mieser ab. Danach ist Radfahren in Zwickau eher Stress als Spaß (Durchschnittsnote 4), die Stadt tut wenig (5), man fühlt sich auf dem Zweirad unsicher (5,18), die Autos fahren zu schnell (5,09), an Baustellen kommt man schlecht vorbei (5,55), Aufstellplätze vor den Autos an den Ampeln fehlen (5,91), Grün-Vorsprung ebenda sowieso (6), die City ist schwer erreichbar (4,61), und Rad fahren im Grunde nur die Härtesten: Es gilt den Meisten nicht als vollwertiges Freizeit- und Alltagsverkehrsmittel (5,18).

Immerhin: Die Autostadt Zwickau verteidigt ihren Ruf als radlerfeindliche Stadt hartnäckig. Schon vor zehn Jahren hatte ihr die Stiftung Warentest in einer ähnlich gelagerten Untersuchung bundesweit die rote Laterne verpasst. Ihre Note damals: 4,7.

(Torsten Kohlschein)

Für die Presse:

Pünktlich zur ITB in Berlin wurde am Freitag, dem 12.03.04, in Potsdam vom ADFC der Fahrradklimatest 2003 veröffentlicht. Dieser Test ist eine Befindlichkeitsumfrage an Radfahrer in ihrer Stadt oder Gemeinde. Die Teilnehmer der Umfrage bewerteten die einzelnen Fragestellungen mit Schulnoten von Note eins bis Note sechs.
Die Ergebnisse sind für Zwickau wahrlich kein Aushängeschild: In der Kategorie "Großstädte unter 200.000 Einwohner" belegte Zwickau den letzten Platz mit einer Note von 4,97.

Fahrrad fahren in Zwickau bereitet mehr Stress als Spaß. Die Frage nach dem Spaßfaktor wurde mit 4,00 bewertet. Zum Vergleich: Die erstplatzierte Großstadt unter 200.000 Einwohner, Erlangen, erhielt die Note 2,27.

Aus Sicht der Fahrradfahrer fahren viele PKW deutlich zu schnell. Die entsprechende Frage wurde mit 5,09 bewertet.

Die Frage nach einem Grünvorlauf für Fahrradfahrer an Ampelanlagen erhielt eine glatte 6,00. An Baustellen werden Radfahrer nur unzureichend vorbeigeführt (Note 5,55), Aufstellplätze für Fahrräder sind nur unzureichend (Note 5,91), die Reinigung der vorhandenen Radwege ist ungenügend (Note 5,09), um nur einige der Bewertungen zu nennen.

Der ADFC hofft, dass sich die Verantwortlichen diese Umfrage zu Herzen nehmen und dem Radverkehr mehr Platz im Stadtentwicklungskonzept einräumen.

  • Die vollständigen Ergebnisse können hier abgerufen werden

Aus "Wochenspiegel"

Pedalritter stellen fest: Radfahren macht in Zwickau keinen Spaß

Radfahren ist gesund, das jedenfalls preist Zwickau in einem Fahrradstadtplan an, der vor zwei Jahren erstmals erschienen ist. Ein Führer für so wenig vorhandene Wege, fragt sich an dieser Stelle der begeisterte Pedalritter, braucht's den wirklich? Nun, die Fahrradwegeplan-Ersteller haben ein ganz klein wenig auf den Putz gehauen: Viele verkehrsreiche Straßen wurden als mögliche Radrouten ausgezeichnet, die ein wissender Zwickauer nicht unbedingt freiwillig mit
dem Rad fahren würde.
In einer kleinen Umfrage zu diesem Thema meinten viele Pedalritter, dass das Radfahren in Zwickau keinen Spaß mache. Die meisten forderten mehr Radwege. Familie Jurich fährt zwar selten Rad, lobt aber den Radweg auf dem Muldendamm. Da sie zwei kleine Kinder hat, meidet sie eine Stadttour, auf dem Drahtesel. "Zu gefährlich" meint Herr Jurich, "denn die zwei Kleinen müssen ja auf dem Fußweg fahren und die Eltern auf der Straße".

Dafür bekam die Stadt nach Angaben eines Mitarbeiters der IG Stadtökologie schon vor einigen Jahren die "Rostige Speiche", den "Preis" für den letzten Platz in einem bundesdeutschen Fahrradfreundlichkeitsvergleich des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) verliehen.

Tobias Stiller fährt auch gerne mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Darum wünscht er sich, dass er das Rad auch in öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren kann. Aber das erlauben die Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau nicht.
Bleibt einem eigentlich für eine schöne Fahrradtour im Stadtgebiet selbst nur noch der Muldendamm, ein Teilstück des Muldental-Radwanderweges. Dieser ist 37 Kilometer lang und führt von Hartenstein über Zwickau bis nach Glauchau. Neben der sportlichen Betätigung kann sich der Radler auch noch an Schautafeln über vergangene Bergbauzeiten informieren.

(ff/sale)

Muldendamm: Familie Jurich findet den Radweg entlang der Mulde schön.

Foto: Florian Freitag (Wochenspiegel)

Anmerkung des ADFC: Die Mitnahme von Fahrrädern in den Bussen und Bahnen der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau ist selbstverständlich möglich - sofern diese nicht überfüllt sind.

Für die Presse:

Der ADFC Zwickau und die IG Stadtökologie Zwickau e.V. laden herzlich ein zur Fahrradtour am Sonntag, dem 30.06.02, zum Bergbaumuseum nach Oelsnitz. Abfahrt ist 9 Uhr ab Zwickauer Georgenplatz und 9.30 Uhr ab Wilkau-Haßlau - Rathaus.

Während (fast) ganz Deutschland vor dem Fernseher sitzt, können auf den Straßen kaum Autos unterwegs sein. Das wird pures Genuss-Radeln! Und wenn die Stimmung am Kochen ist, werden wir mit dem Förderkorb unter die Erde einfahren. (Warme Jacke nicht vergessen!)
Dass auch Radfahrer etwas für Fußball übrig haben, werden wir dennoch beweisen. Während in anderen Großstädten Auto-Corsos stattfinden, können wir zu Ehren des neuen Weltmeisters klingelnd per Fahrrad-Corso durch die Zwickauer Innenstadt einrollen

Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung":

03.08.1907:
Außerordentlich gute Erfolge erzielen die Mitglieder des Radfahrerklubs der Stadt Zwickau bei Wettfahrten in diesem Jahr. Dass sie auch im Kunstradfahren Meister sind, das demonstrierten sie jetzt mit ihren Vorführungen auf einer Veranstaltung im neuen Schützenhaus.

08.06.1907:
Der Zwickauer Verein der "Allgemeinen Radfahrer-Union" ist maßgeblich an der Vorbereitung des 16. Bundesfestes des Sächsischen Radfahrbundes beteiligt. Zudem wurde August Horch, der Direktor des Zwickauer Automobilwerkes, in den Ehrenausschuss des Festes gewählt.

04.06.1905:
In Zwickau findet das 14. Bundesfest des Radfahrerbundes statt. Höhepunkt ist ein Radkorso durch die Straßen der Stadt.

06.03.1904:
Im Restaurant "Johannisgarten" in Zwickau wurde ein neuer Radfahrer-Verein gegründet. Er trägt den Namen "Frisch auf". Der neue Verein hat 22 Mitglieder. Geplant für die nächste Zeit sind gemeinsame Ausfahrten in die nähere Umgebung.

19.07.1903:
Die Radfahrerabteilung des 133. Zwickauer Infanterie-Regimentes zählt 24 Mitglieder.