Aus "Freie Presse - Zwickauer Zeitung" vom Dienstag, dem 11.10.05:
Letzte Tour von ADFC und Stadtökologen führt nach Beiersdorf - Teilnehmer mittlerweile wie große Familie - "Blauer Blitz" fährt voran
Auf die Spuren erneuerbarer Energien hat sich am Sonntag eine Schar Radfahrer gemacht. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und die IG Stadtökologie hatten zur 40-Kilometer-Tour zu den Windkraftanlagen Beiersdorf eingeladen.Als Annett Wörl am Treffpunkt Georgenplatz eintraf, hatte sie bereits 17 Kilometer in den Beinen. Sie reiste aus Glauchau an. Seit drei Jahren ist sie Mitglied im ADFC. Wie sie erzählte, hatte sie neben Step-Aerobic mit dem Radfahren eine weitere sportliche Herausforderung gesucht. Ihre liebsten Touren liegen um die 40 Kilometer. Da kam ihr die Fahrt nach Beiersdorf gerade recht. Den Tourentipp hatte sich Führer Bert Winkler aus dem vor zwei Jahren vom Gründerzentrum "BIC" herausgegebenen "Radreiseführer Emeuerbare Energien Südwestsachsen" geholt.
Als beeindruckend bezeichneten die 15 Radsportbegeisterten die Windkraftanlagen als Demonstrationsanlagen erneuerbare Energien. Enorm sind die Maße der Anlage. Der Rotordurchmesser beträgt 44 Meter, die Nabenhöhe 63 Meter. Analog tanken auch die Radler Energien, indem sie sich durch den Radsport fit halten und dadurch mit größerem Elan an anstehende Aufgaben heran gehen können.
Gerd Wolfner (64 Jahre) und Dieter Flämig (69 Jahre) waren von Wilkau-Haßlau gestartet. Dieter Flämig schwärmte von einer Radeltour von Meran nach Venedig und von einer organisierten Tour durch Rumänien mit internationaler Beteiligung in diesem Jahr. Weil er immer voran fuhr und blaue Kleidung trug, wurde er nur der "Blaue Blitz" genannt, und diesen Namen hat er beibehalten. Die meisten der Radler kennen sich und sind wie eine große Familie. Als Birgit Lößnitz ankam, verteilte sie zunächst einmal Fotos von einer Fahrt des ADFC durchs Zschopautal. In diesem Jahr hat sie alle Fahrten mit gemacht. Für die 60-jährige Christin Richter war es die vierte Ausfahrt, sonst fährt sie täglich mit dem Rad. Erst ein Jahr ist Heidrun Guthmann dabei, versicherte aber, auch in Zukunft mit radeln zu wollen.
Nach kurzer Fahrt erwartete alle eine unangenehme Überraschung. Vandalen hatten auf dem Marienthaler Bachweg zahlreiche Flaschen zerschlagen. Die Radfahrer mussten sich durch die Scherben durchschlängeln, um sich nicht bereits hier den ersten Platten zu holen.
Nach Informationen von Bert Winkler hatte der ADFC in diesem Jahr von April bis Oktober inklusive der Feierabendtouren am Mittwochnachmittag zwölf derartige Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Die am Sonntag war die letzte der Saison.
Eine ähnliche große Zahl an Veranstaltungen wird es auch nächstes Jahr geben. Zu Weihnachten soll für die ADFC-Mitglieder eine Weihnachtsfeier gestaltet und wenn es das Wetter zulässt, eine kleine Radausfahrt gestartet werden
(Heinz Künzel)